Die neue europäische Tageslichtnorm EN 17037 wurde so verfasst, dass sie auf jeden Gebäudetyp angewendet werden kann. Angesichts der Gestaltungsbereiche, die von der Norm abgedeckt werden, und der Flexibilität, mit der Planer die zu erreichende Leistungsstufe auswählen können, lassen sich Innenräume so gestalten, dass sie den jeweils vorgesehenen Ansprüchen der Gebäudenutzer gerecht werden.

Folglich ist die Norm auch nicht ausschließlich auf Neubauten beschränkt. Für alle bestehenden Gebäude, die renoviert und/oder umgestaltet werden sollen, liefert die EN 17037 die Instrumente, mit denen die am Gebäude vorhandenen Öffnungen hinsichtlich Tageslichtversorgung, Sonnenlicht, Blendung und Aussicht im Verhältnis zur vorgesehenen Nutzung beurteilt werden können und mit denen eine entsprechende Informationsgrundlage für ggf. an der Gebäudestruktur vorzunehmende Änderungen geschaffen wird.

Leitfaden zur Tageslichtnorm EN 17037

Bezieht sich die EN 17037 auf bestimmte Gebäudetypen?

In Abschnitt 5.3 wird die Beurteilung der Sonnenlichtexposition beschrieben. Dieser Abschnitt ist der einzige Teil der Norm, in dem gebäudespezifische Leitlinien formuliert werden. Die Empfehlung sieht vor, dass mindestens ein Aufenthaltsbereich in Wohnungen, Patientenzimmern in Krankenhäusern und Spielzimmern in Kindertagesstätten die Mindestleistungsstufe für die Sonnenlichtexposition erreichen sollte.

Zwar ist die Besonnung generell wünschenswert, aber eine zu starke Exposition kann sich nachteilig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken und zu übermäßigen solaren Wärmeeinträgen und unangenehmen Temperaturen in den Innenräumen beitragen. In diesem gebäudespezifische Beispiel in der EN 17037 wird der Umstand gewürdigt, dass die Nutzer von Gebäuden in bestimmten Situationen einen Bereich benötigen, in dem die als „mittel“ oder „hoch“ eingestuften Leistungsniveaus für die Sonnenlichtexposition nicht erreicht werden.

Kids playing in atrium with skylights, Gebhardschule

Spielende Kinder in einem Atrium mit Dachverglasung, Gebhardschule - siehe Referenzen

Schreibt die EN 17037 bestimmte Beleuchtungsstärken vor?

Hinsichtlich der Tageslichtversorgung werden die Beleuchtungsstärken in der Norm in die Leistungsstufen „gering“, „mittel“ und „hoch“ unterteilt. Das Mindestniveau von 300 Lux basiert auf den Fakten, dass mindestens 300 Lux zum Lösen der Sehaufgaben erforderlich sind und viele Abläufe in unserem Körper ab 300 Lux einigermaßen funktionieren. Jedoch hat der Planer die Freiheit, höhere Leistungsstufen anzupeilen, wenn dies für bestimmte Nutzungsarten von Gebäuden erforderlich sind oder durch anderweitige Regelwerke für die jeweiligen Gebäudetypologie vorgegeben werden.

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